Das große TAURUS Tür- und Schließsystem ABC

Wer kennt es nicht? Im Alltag wird sehr oft Umgangssprache verwendet und Begriffe unpräzise oder sogar falsch eingesetzt. Aus Beinen werden Füße, aus einer Variation von Pasta werden pauschal Spagetti und beinahe jeder hat noch eine Tante oder Großmutter die Erdbeeren "Ananas" nennt. In den meisten Fällen ist das natürlich kein Problem, aus dem Kontext wird klar was gemeint ist und schlimmstenfalls kann man gemeinsam über ein lustiges Missverständnis lachen.

 

Wenn es sich jedoch um die Sicherheit des eigenen Zuhauses oder um ein großes Bauvorhaben handelt und man im Beratungsgespräch den Überblick behalten möchte, oder der Techniker am Telefon einfach nicht verstehen will, was "das silberne Dings" sein soll, dann kann es jedenfalls nicht schaden, den ein oder anderen Fachbegriff zu kennen und auch richtig verwenden zu können.

 

Zu diesem Zweck haben wir "Das große TAURUS Tür- und Schließsystem ABC" für Sie geschaffen, in dem die gängigsten und wichtigsten Begriffe aus der Welt der Türen und Zutrittssysteme alphabetisch sortiert und auch für Laien verständlich erklärt sind. Von A wie Access Control bis Z wie Zylinder.

ACS

ACS steht für "Access Control System" und bedeutet übersetzt so viel wie Zutrittskontrollsystem. Historisch steht der Begriff für verkabelte Systeme von elektronischen Schlössern, die eine eigene Stromversorgung benötigen. Heutzutage werden auch oft Systeme mit kabellosen und batteriebetriebenen Schließsystemen gemeint. Häufig wird auch oft das Steuergerät eines solchen Zutrittssystems "ACS" genannt.

Band

TAURUS Sicherheitstechnik, Band, Baender, Tuerband

Im Zusammenhang mit Türen sind Bänder, oder auch Türbänder - ähnlich wie Scharniere - die beweglichen Verbindungen zwischen Türblatt und Türzarge. Türbänder bestehen aus zwei oder mehr Gliedern die sich auf einer Drehachse - auch Stift oder Zapfen genannt - bewegen und mit Schrauben oder einem "Blechstreifen" an bzw. in der Tür befestigt werden.


Beschlag

Grundsätzlich können alle Gegenstände, die an einer Türe befestigt werden als "Beschläge" bezeichnet werden. Historisch kennt man hier verschiedene Metallstreifen zur Verstärkung oder Verzierung der Türe. Bei modernen Türen meint man mit dem Beschlag aber den Teil, auf dem sich das Schlüsselloch bzw. der Schließzylinder und der Drücker oder Drückerhebel bzw. Knauf befinden. An elektronischen Beschlägen befindet sich oft ein Ziffernblock (Keypad bzw. Zahlenfeld) oder ein Scanner bzw. Lesegerät für Schlüsselkarten und Chips.


Blatt

Das Türblatt oder einfach nur Blatt ist der bewegliche Teil der Türe. Fälschlicherweise wird das Türblatt oft als Türe bezeichnet, obwohl die Türe viel mehr ist als das. Sie besteht neben dem Blatt auch aus Zarge und Bändern.

Chips

Zutritts-Chips, Keyfobs, Tags

Als Chips werden umgangssprachlich oft alle Identmedien bezeichnet die in Schlüsselanhängerform verwendet werden. Diese Zutritts-Chips können auch „Keyfob“ oder „Tag“ genannt werden. In den meisten Fällen werden RFID bzw. NFC Chips verwendet mit jeweils herstellerspezifischen, eigenen Codierungen bzw. Verschlüsselungen.


Dichtung

Die Tür- oder Zargendichtung besteht meist aus Gummi oder Schaumstoff, befindet sich zwischen Zarge und Türblatt und dient dazu, dass die beiden bei geschlossener Türe fest aufeinanderliegen. Oft vernachlässigt, hilft eine gute Dichtung allerdings nicht nur bei der Schonung von Material und der Lärmvermeidung beim Schließen der Türe, sie kann einem auch kalte Füße sowie hohe Heizkosten ersparen, indem sie den Luftzug durch den Türspalt aufhält.

Dornmaß

Als Dornmaß wird der Abstand zwischen Stulp-Außenkante und dem Mittelpunkt des Schließzylinders bezeichnet.

Dornmaß, Türschloss

Drücker

Der Drücker oder Drückerhebel - umgangssprachlich "Türschnalle" genannt - ist mit einem Vierkantstift mit dem Schlosskasten verbunden und dafür da die Falle rein und rauszubewegen und damit die Türe zu öffnen, vorausgesetzt diese ist nicht verriegelt.

Elektronische Schließanlage

Die Elektronische Schließanlage ist im Gegenzug zu einer mechanischen Schließanlage oder auch Schließ- oder Zutrittssystem genannt mit Strom versorgt. Dies kann per Kabel oder auch in einer Funkversion via Batteriebetrieb erfolgen.

Falle

Falle, Türschloss

Die Falle - umgangssprachlich meist "Schnapperl" genannt - ist ein Teil des Schlosskastens und befindet sich meist oberhalb des Riegels. Beim Schließen der Türe wird er durch seine Abschrägung in den Schlosskasten gedrückt und rastet in das Schließblech ein. Außerdem lässt sie sich durch Betätigen des Drückers bzw. des Drückerhebels und bei bestimmten Schlössern auch durch Drehen des Zylinders bewegen.


Falz

Ein Türblatt kann an den Kanten grundsätzlich stumpf (gerade) oder gefalzt (abgestuft) sein. Ersteres ist eher im britischen und amerikanischen Raum üblich und bei uns eher selten zu sehen. Es gibt einfach, doppelt und sogar dreifach gefalzte Türen, was - mit passender Dichtung - die Wärmedämmung aber natürlich auch die Sicherheit einer Tür enorm erhöht.

Griffmuschel

Eine Griffmuschel dient zum Schließen und Öffnen von Schiebetüren und sind entweder Ausnehmungen im Türblatt oder kleine „Aufbauten“ in runder oder eckiger Form. In den meisten Fällen sind Griffmuscheln in der Türe eingelassen.

Halbgarnitur

Eine Halbgarnitur ist eine halbe Drückergarnitur zur Gestaltung einer Türenseite. Am häufigsten werden Halbgarnituren bei Haustüren verwendet, wenn Sie beispielsweise an der Außenseite Ihrer Tür einen Knauf oder eine Griffstange angebracht haben. Für die Innenseite Ihrer Tür können Sie dann eine Halbgarnitur mit einem Drücker und Profilzylinderschloss-Rosette wählen. Halbgarnituren enthalten nur eine Türklinke und ein Rosettenpaar und kein Gegenstück.

Identmedien

Als Identmedien oder Identifikationsmedien werden alle Medien bezeichnet die an die Nutzer zur Bedienung der elektronischen Schließanlage ausgegeben werden. Das können zum Beispiel Chips (auch "Tags" oder "Keyfobs" genannt), Karten, Transponder, Schlüssel, Armbänder oder auch Weitbereichsleser sein.


Knauf

Der Knauf, Türknauf oder Türknopf ist ein meistens unbeweglicher Teil, der sich z.B. an der Außenseite von Wohnungstüren an der Stelle des Drückers befindet. Bewegliche Türknäufe lassen sich drehen und erfüllen dann den gleichen Zweck wie der Drücker, wenn auch schwerfälliger. 

Motorschloss

Als Motorschloss wird ein elektronisches Schloss bezeichnet, dass mit Hilfe eines Elektromotors ver- bzw. entriegelt. Nicht zu verwechseln ist es mit einem Motorzylinder, der in ein mechanisches Schloss statt eines mechanischen Zylinders eingebaut wird oder einem elektronischen Beschlag, der meist das Betätigen des Drückers verhindert oder freigibt aber nicht den Riegel des Schlosses verschiebt.

NFC

NFC oder near field communication bedeutet so viel wie Nahfeldkommunikation, also kontaktlose Datenübertragung. Diese funktioniert mittels RFID (radio frequency identification) Technologie und ist neben bargeldloser Zahlung auch in Identifikations- und Schließsystemen nicht mehr wegzudenken.

PIN-Code

PIN oder personal identification number ist ein aus 4 oder mehr Ziffern bestehender Zahlencode. Die meisten Leute kennen ihn von ihrer Bankomatkarte oder ihrem Mobiltelefon, aber auch bei Schließsystemen für Eingangs- oder Tresortüren ersetzen Zahlencodes immer öfter den klassischen Schlüssel. Nicht nur weil es einfacher und wesentlich kostengünstiger ist einen Zahlencode zu ändern als nach Verlust oder Diebstahl eines Schlüssels diesen zu ersetzen oder das ganze Schloss tauschen zu müssen, PIN Codes lassen sich auch individuell vergeben, was es unter anderem ermöglicht herauszufinden wer wann und wo welche Tür geöffnet hat.

RFID

RFID steht für radio frequency identification und ist eine digitale Datenübertragungstechnologie über die kurze Reichweite von 5 bis 10 Zentimetern funktioniert. Die weltweit standardisierte Frequenz liegt bei 13,56 MHz. RFID wird für kontaktlose Zahlung, Identifikation und Altersabfrage von Personen und immer häufiger auch für die schnelle und unkomplizierte Nutzung bei Schließsystemen (z.B. in Hotels und Appartements) verwendet.

Riegel

Wie die Falle, ist auch der Riegel Teil des Türschlosses. Wie der Name schon erahnen lässt, ist er für die Verriegelung zuständig und wird meist durch Drehen des Schlüssels aus dem Schloss in das Schließblech an der Seite der Zarge geschoben.

Schließblech

Das Schließblech ist ein Metallstreifen mit Ausnehmungen, in denen die Falle und der Riegel einrasten. Es befindet sich an der Türzarge. 

Schloss

Sowohl in mechanischer als auch elektronischer Ausführung gibt Schlösser in beinahe allen Formen und Größen. Bei Türen spricht man meist vom klassischen Einsteck- oder Einstemmschloss, da es seitlich in das Türblatt geschoben und verschraubt wird. So ein Schloss besteht aus Schlosskasten, Stulp, Falle, Riegel, Drückernuss, Zylinderbohrung und Schließblech.


Stulp

Als Stulp bezeichnet man den Blechstreifen an der Seite des Schlosskastens. Er ist plan mit der Außenkante des Türblattes. Durch ihn wird sowohl der Schließzylinder mit dem Schloss als auch der Schlosskasten mit dem Türblatt verschraubt.

Türöffner

Der (elektronische) Türöffner ist den meisten Menschen von den Toren von Mehrfamilienhäusern bekannt und wird umgangssprachlich oft "Summer" genannt. Es handelt sich um eine Vorrichtung zur elektromagnetischen Fallenentriegelung, die in oder statt dem Schließblech montiert wird. Wichtig zu wissen ist, dass solche Türöffner nur bei unverriegelten Türen funktionieren. Die Türe liegt dabei also immer nur in der Falle.

Verriegelung

Von Verriegelung spricht man beim Versperren der Türe. Die Verriegelung darf man nicht mit dem schließen einer Türe verwechseln. Eine geschlossene Türe ist lediglich "zu gemacht" aber eben nicht versperrt bzw. verriegelt. Auch wenn außen an der Türe ein Knauf angebracht ist und man einen Schlüssel zum Öffnen benötigt, schafft es jemand geübtes ohne viel Werkzeug in nur wenigen Sekunden in die Wohnung.

Wandleser

Als Wandleser werden Vorrichtungen zum Auslesen von NFC-Chips oder Schlüsselkarten genannt. Sie können wie kleine unscheinbare Kästchen aussehen oder ganz in der Wand bzw. hinter einem Gehäuse verschwinden. Oft sieht man sie auch in Kombination mit sogenannten Keypads zum Eintippen von Zahlencodes.

Wandleser, Keypad, iLOQ

Zarge

Als Zarge wird die dreiseitige Umrahmung der Wandöffnung bezeichnet und dient als Anschlag für das Türblatt. An ihr wird außerdem das Schließblech sowie die Dichtung befestigt. Umgangssprachlich wird die Zarge auch oft einfach Türrahmen genannt.

Zylinder

Der Zylinder sitzt in der Zylinderbohrung des Schlosses und ist der Teil der mit Hilfe eines (passenden) Schlüssels betätigt werden kann. Ist er nur von einer Seite schließbar spricht man vom Halbzylinder, bei beiden Seiten vom Doppelzylinder und beim Knaufzylinder sperrt man von einer Seite mit einem Schlüssel und von der anderen mit einem fix montierten drehbaren Knauf. Neben dem bei uns sehr bekannten Euro-Profilzylinder gibt es auch noch andere Bauformen wie z.B. Rund- oder Ovalzylinder.